Offenheit und Vertrauen in „die Mannschaft“ fördert Zusammenhalt und Motivation
Neben der externen Kommunikation ist die interne Kommunikation ein ganz wesentlicher Faktor, um in einer Krise bestehen und aus dieser gestärkt hervorgehen zu können. Ein Unternehmen lebt mit und durch seine Mitarbeiter. Existenzängste entstehen automatisch, sobald die Belegschaft „Wind davon bekommt“ aber keine offizielle Kommunikation erfolgt, dass das Unternehmen in der Krise leiden könnte. Die Mitarbeiter kennen den Markt und eventuelle Marktentwicklungen in einer wirtschaftlichen Krise.
Durch eine transparente, proaktive und ständige Kommunikation der Unternehmenszahlen, Prognosen und möglichen Szenarien sowie geplanten Maßnahmen zum Gegensteuern, entstehen existenzielle Fragen und Bedenken im besten Fall erst gar nicht.
Mitarbeiter einbeziehen
Viele Unternehmen müssen sich inhaltlich und personell anders aufstellen und teilweise umstrukturieren. Flexibilität und Einfallsreichtum sind mehr denn je gefragt. Die Einbeziehung der Mitarbeiter bei der Suche nach Lösungen, neuen Wegen, Strukturen und Arbeitsweisen schafft nicht nur Vertrauen, sondern öffnet sogar das ein oder andere Tor. Offenheit fördert Kreativität und kann ungeahnte Dynamiken in Gang setzen.
Die Gemeinschaft wird gestärkt, die Verbundenheit zum Unternehmen wächst. Die Geschäftsleitung kämpft nicht alleine, alle wirken mit, um das Unternehmen und somit natürlich auch seinen Arbeitsplatz zu retten.
Den Zusammenhalt stärken
Gerade jetzt ist es wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, wie der Zusammenhalt in dieser Zeit gestärkt werden kann. Gerade diese Maßnahmen sind in der Wirkung nicht zu unterschätzen. Hier ist Kreativität gefragt.
Ideen zur Stärkung des Zusammenhaltes:
- morgendliche digitale Kaffeerunden mit Online-Konferenz Tools wie Microsoft-Teams, Skype etc., in denen die wichtigsten Entwicklungen besprochen werden
- ein (Oster)-gruß mit wertschätzenden Worten für alle Mitarbeiter. Auch Humor ist in diesen Zeiten erlaubt. Wie wäre es mit einem Beutel mit Blumensamen und einer netten Botschaft?
- Skype Märchenstunden für Kinder der Belegschaft. Wenigstens eine Stunde, in denen die Mitarbeiter durchatmen können, wenn sie ihre Kinder daheim betreuen.
- Unternehmenssport per Videokonferenz zur Stärkung der Gesundheit
- Eine Mitarbeiterchallenge ausrufen: Wer hat das schönste Homeoffice?
- wöchentliche Reflexionsfragen, Mitarbeiter zur Zusammenarbeit bewegen
Die Ideen müssen natürlich immer zu den jeweiligen Unternehmen passen und auf die Botschaften einzahlen, die kommuniziert werden sollen. Gerade zu den Mitarbeitern, die entlassen werden müssen, sollte der Kontakt durchentsprechende Maßnahmen gehalten werden.
Klarheit und Transparenz
Ziel der Kommunikation nach innen sollte immer sein, Ängste durch Klarheit und Transparenz zu minimieren. Die Fakten müssen klar kommuniziert werden, aber immer mit einer aktivierenden Botschaft. Das Vertrauen in die Mitarbeiter, deren Ideen und Expertise sichert Motivation und Zusammenhalt und suggeriert Unternehmensstärke und Sicherheit.
Positive und stärkende Inhalte
„Wenn die Menschen Situationen als wirklich definieren, sind sie in ihren Konsequenzen wirklich.“
W. I. Thomas und D. S. Thomas
Die Mitarbeiter sind verunsichert. Das ist ganz verständlich. Daher ist es umso wichtiger motivierend und positiv zu kommunizieren und positive, emotionsweckende Kommunikation in den Vordergrund zu stellen. Im Kern geht es hier soziologisch gesprochen um das Thomas Theorem. Es sagt vor allem aus, dass das Verhalten davon abhängt, wie eine Situation wahrgenommen und bewertet wird. Sehen Menschen eine Lage als aussichtlos, wird sich auch das Verhalten entsprechend anpassen. Daher müssen Unternehmen in Krisenzeiten in ihrer Kommunikation vor allem Mut machen. Unternehmen legen durch positive – wenn auch erst mittelfristig eintretende – Vorhersagen und die Aktivierung der Mitarbeiter den Grundstein zu dessen Erfüllung.